Glück muss man haben, wir hatten es. Hoffentlich kommen wir in 2017 auch wieder aus der Schlei raus.
Mittwoch, 31. August 2016
Samstag, 13. August 2016
Brücke zu
Wie geplant haben wir unseren Liegeplatz hier in Kappeln heute Morgen verlassen.
War auch gut so, denn auf diesem fürchterlichen Nachbau eines Raddampfers neben uns fingen sie schon wieder an, die Lautsprechertürme aufzubauen.
War auch gut so, denn auf diesem fürchterlichen Nachbau eines Raddampfers neben uns fingen sie schon wieder an, die Lautsprechertürme aufzubauen.
Das hatten wir schon mal und können uns bestens an den Radau
erinnern, als der dann 2 Mal nächtens an uns vorüber fuhr. Das brauchen wir
nicht noch einmal.
9h45 passierten wir die Brücke in Kappeln und mit Vollgas
ging es weiter zur nächsten Brücke. War auch nötig, denn genau eine Stunde
später öffnet die Brücke bei Lindaunis. Normalerweise ist das gut zu schaffen,
aber heute hatten wir Strömung gegenan und mussten deshalb einen Knoten
schneller durchs Wasser motoren. Und das ist dann knapp über Limit. Aber der
Brückenwärter war so lieb und hat ein paar Minuten auf uns gewartet, 10h53
waren wir durch. Dabei hätten wir fast noch dieses Klavier gerammt,
das wohl jemand auf dem Wasser vergessen hatte und das auch
keinen Ankerball gesetzt hatte.
Da wir in diesem Jahr schon so viel aus der Vergangenheit
berichtet haben soll eines nicht
unerwähnt bleiben. Auf der Marina Brodersby
lag das Winterlager von Björnös Vorgängerin und viele Jahre
haben Peter und Reinhardt im Frühjahr dort manchen Arbeitstag zugebracht,
zuletzt 2000.
Um 12h30 lag dann Schleswig mit seinem Dom und – für uns
viel wichtiger – mit seinem Stadthafen vor uns.
Der nette Hafenmeister hatte schon einen Platz für uns
reserviert, diesen hier,
ganz nach dem Motto: nur wo Comfortina dran steht darf auch
Comfortina rein. Und dort bleibt sie nun auch erst einmal, bis sie aus dem
Wasser kommt und für den Winter in die Halle darf. Das hat sie sich verdient.
Es war abermals ein wunderschöner Törn in diesem Jahr. Höhepunkt – und da
stimmt mir wohl die ganze Stammbesatzung zu – war die Fahrt durch den
Götakanal, noch ganz entspannt in der Vorsaison bei bestem schwedischem
Sommerwetter und mit ganz vielen Erinnerungen behaftet. Gefreut haben wir uns
auch für Uschi, die auf ihrem Törnabschnitt in diesem Jahr mal die schöne schwedische Ostküste kennen gelernt hat.
Insgesamt Erinnerungen, die wir wohl alle nicht so schnell
vergessen werden, und wenn doch, dann lässt es sich immer wieder hier in diesem
blog nachlesen.
Und damit soll dann auch Schluss sein.
Dieses Bild hatte Peter im Frühjahr zur Eröffnung des blogs 2016
eingestellt.
„Brücken auf für neue Abenteuer.“
Die Abenteuer hatten wir ! Tausend Dank an den Käpt`n und sin Fru,
dass wir wieder alle dabei sein durften.
Um 10h54 ging genau diese Brücke wieder hinter uns zu.
Ein besserer Abschluss kann einem Bordschreiber wie mir
eigentlich nicht in den Schoß fallen, oder?
Deshalb: Tschüß!
Freitag, 12. August 2016
Alles besser als erhofft
Ein früher Start war heute Morgen angesagt. Um 6h00
klingelten die Wecker, eine Halbe Stunde später schob uns der Motor aus dem
Yachthafen. Immer noch ungewiss, wo der Wind uns heute hintreiben würde. So wurden
nach der Umrundung des Graswarders die Segel hochgezogen bzw. ausgerollt. Und
siehe da, es sah besser aus als erhofft. Sicherheitshalber liefen wir erst
einmal mehr Höhe, als nötig gewesen wäre, später hatten wir dann so viel
Sicherheit, dass wir abfallen konnten. Das Wetter zeigt sich nicht von seiner
besten Seite. Grauer Himmel mit nur wenigen Ausnahmen.
Da war es schon gut, dass wir noch die Skiklamotten dabei
hatten, die müssen ja auch mal aufgetragen werden:
Es gab auch immer auch mal wieder Schauer, aber irgendwie
schienen die uns nicht zu mögen und machten einen großen Bogen um uns rum. Erst
ganz zum Schluss, direkt vor dem Anlegen, fielen ein paar Tropfen. Besser als
erhofft.
Ein gelbes Blitzfeuer in der Howachter Bucht ließ uns
aufhorchen. Denn das signalisiert normalerweise militärische Aktivitäten im
Schießgebiet Todendorf. Da wir aber keine Lust auf blaue Bohnen hatten - denn frische
Erbsen standen heute auf unserem Speiseplan – hat Peter erst einmal die
Bundeswehr auf UKW Kanal 11 angerufen. „Wir haben Urlaub“ war die kurze und
patzige Antwort. Hallo, da schaltet man aber bitte sein Blitzfeuer aus, wenn
man in den Urlaub fährt. Das Resultat ist allerdings für uns: besser als erhofft.
Trotz des nur mäßigen Windes kamen wir gut voran und bekamen
heimatliche Gefühle, als der Leuchtturm von Schleimünde sich vor uns zeigte.
Inzwischen stehen 47,6 Seemeilen auf unserem Tageszähler, 7
Stunden und 28 Minuten waren wir unterwegs und wie gesagt: besser gelaufen als
erhofft. So liegen wir hier nun im Hafen von Kappeln und gehen heute mal nicht
zu Stark essen. Da ist nämlich heute kein Swiensdag
- den gibt es nur dienstags – und da fällt der aus, wegen
Personalmangel.
Sauerei!
Wir ziehen morgen weiter nach Schleswig und das werden dann
die letzten Seemeilen sein, die die Björnö in dieser Saison zurücklegt.
Bis dann!
Donnerstag, 11. August 2016
Alles hat ein Ende, auch Heiligenhafen
Und die sprichwörtliche Wurst, die zwei hat, haben wir hier
bei diesem Schlachter bekommen:
Und zwar ganz frische, selbst
gemachte. Dazu frische Erbsen und Möhren vom Gemüsestand am Hafen. Die
Versorgungsmöglichkeiten sind sehr gut hier, alles andere übrigens auch. Sonst
hätten wir es wohl auch nicht so lange ausgehalten. Und trotz der Größe der
Marina ist es doch recht ruhig hier. Kein Rämmi Dämmi, keine großen
Touristenströme, selbst die vielen Baustellen stören nicht groß. Man hat
mehrere Alternativen spazieren zu gehen, entweder am Stand entlang, auf den
Graswarder, in den Fischereihafen oder in die Stadt, die mit ihrem Rathaus
und den alten Häusern am Markt
auch recht ansehnlich ist.
Ja, es gibt deutlich schlechterer
Orte, um abzuwettern. Und wenn das alles einen nicht reizt bzw. schon
abgefrühstückt ist, dann kann man ja auch einfach mal den Hirschlederbezug am
Steuerrad nachnähen.
War sowieso mal fällig. Und wird
morgen auch wieder gebraucht. Die Wetterprognose ist gut, so dass nicht nur Bagenkop
als Ziel in Frage kommt, sondern auch die Schlei „drin ist“. Wie es dann morgen
wirklich läuft – schauen wir mal.
Bis dann!
Mittwoch, 10. August 2016
Urlaub vom Segeln, auch Segelurlaub genannt
Und dass in bester Gesellschaft, denn 980 Boote um uns herum werden auch nicht bewegt. Wir dagegen haben uns bewegt. Zuerst heute Vormittag, da wollten wir zur Steilküste. Kühler Wind und zunehmend dunkler werdende Wolken haben uns aber wieder umkehren lassen. Und das war auch gut so, denn kaum waren wir zurück an Bord, da brach auch schon der Regen los.
Der zweite Versuch heute Nachmittag verlief ähnlich, nur dass:
1. das Ziel diesmal der Gemüsestand am Hafen war, der aber seit 14h00 schon keine frischen Erbsen mehr hatte, und
2. die dunklen Wolken sich unverrichteter Dinge wieder verzogen und einen wunderschönen Regenbogen über der Ostsee zeichneten. Nur leider hatten wir diesmal den Foto nicht dabei. Ihr müsst Euch also den Regenbogen denken.
Wir sind ganz froh, dass die Erbsen schon aus waren, so haben wir doch wenigstens eine Aufgabe für den morgigen Tag. Denn so ein ganzer Tag Segelurlaub ist auch irgendwie anstrengend, ehrlich!
Der zweite Versuch heute Nachmittag verlief ähnlich, nur dass:
1. das Ziel diesmal der Gemüsestand am Hafen war, der aber seit 14h00 schon keine frischen Erbsen mehr hatte, und
2. die dunklen Wolken sich unverrichteter Dinge wieder verzogen und einen wunderschönen Regenbogen über der Ostsee zeichneten. Nur leider hatten wir diesmal den Foto nicht dabei. Ihr müsst Euch also den Regenbogen denken.
Wir sind ganz froh, dass die Erbsen schon aus waren, so haben wir doch wenigstens eine Aufgabe für den morgigen Tag. Denn so ein ganzer Tag Segelurlaub ist auch irgendwie anstrengend, ehrlich!
Dienstag, 9. August 2016
Alles unverändert
Und somit gibt es auch nichts Neues zu berichten. Das Wetter ist nach wie vor unbeständig, stetiger Wechsel zwischen Sonnenschein, Bewölkung und Regen und der Wind rappelt im Rigg. Die Regenpausen werden benutzt, um einzukaufen, beim Hafenmeister zu verlängern oder mit dem Hund mal eben Gassi zu gehen. Uns geht es gut, wir faulenzen und genießen das. Aus der Not eine Tugend machen nennt man das wohl. Sei's drum, wir machen das und es gibt Schlimmeres, oder?
Morgen wird es genauso sein, aber übermorgen?
Wartet's ab.
Bis Dann!
Morgen wird es genauso sein, aber übermorgen?
Wartet's ab.
Bis Dann!
Montag, 8. August 2016
Der Wind ist da und wir noch hier
Ausschlafen und Frühstück im Cockpit. Da der Bug im Wind
liegt, ist es dort gut auszuhalten. So wehten uns auch nicht die Blaubeeren vom
Pfannkuchen, den es heute zum Frühstück gab. Wir können Eier auf unserem
Hausboot eben auch anders als nur gekocht, gerührt oder gespiegelt.
Dunkle Regenwolken machten dem Frühstück und dem Aufenthalt
im Cockpit ein Ende. Nach dem Regen machten sich dann BuR erst mal auf die
Socken, um im Fischereihafen frischen Fisch zu ergattern. Davon waren aber nur
noch einige und wenig verlockende Reste
auf dem Eis. Morgen um 9h00 soll es wieder reichlich Auswahl geben, da machen
wir dann mal den zweiten Anlauf. Außerdem haben wir ja auch noch reichlich Chili
con Carne im Kühlschrank, da kann der Fisch noch ein bisschen warten.
Am Nachmittag wurde dann der Graswarder erkundet. Von den dort gebauten Strandvillen
hatten wir ja schon berichtet.
Diese liegen alle zur Ostseeseite hin.
Der Graswarter bildet zusammen mit dem westlich davor
gelegenen Steinwarder eine lang gestreckte Halbinsel mit einem 230 Hektar
großen Naturschutzgebiet, das 1968 auf Antrag des NABU ausgewiesen
wurde. Es
umfasst den von Westen nach Osten wandernden Nehrunghaken auf einer Länge von
ca. 2,5 Kilometern sowie die unmittelbar angrenzenden Watt- und Wasserflächen
der Ostsee bis zu einer Breite von 300 Metern. Zum Naturschutzgebiet gehören
natürliche Strandwall- und Salzwiesenbiotope.
Dort brüten zahlreiche Vogelarten und dort versammeln sich zurzeit schon einige
von ihnen, um sich auf die Reise in den Süden vorzubereiten.
Manchmal zieht ein Schwarm von ihnen, laut kreischend, über
den Yachthafen.
Und dort auf dem Graswarter leben Kühe, die nicht nur Gras, sondern auch
Heckenrosen fressen.
So gibt es jeden Tag was Neues zu entdecken. Mal sehen, was
es morgen gibt.
Bis dann!
Sonntag, 7. August 2016
Wir bleiben
Und zwar hier in Heiligenhafen, hier wo viele andere Urlaub
machen. Es gibt hier alles, was das Herz begehrt: viel Strand,
Minigolf, Tretboote, Boutiquen, Döner und einen Binnensee, um
den man herumlaufen kann.
Was dann auch die männlichen Besatzungsmitglieder getan
haben. Gemütliche, kleine Pensionen haben wir nicht gefunden, die Alternative:
schien uns nicht wirklich lohnend, also haben wir die Björnö
zum Hausboot erklärt und beim Hafenmeister verlängert, incl. Strom! Man gönnt
sich ja sonst nix. Erst mal für 2 Tage, es könnten aber gut und gerne mehr
werden. Hier schaukelt uns der Wind heute schon ganz gut und er soll mehr
werden. Wäre aber kein Problem für uns, es gibt noch Einiges in der näheren Umgebung
zu erkunden, es gibt hier Kunst,
die Einkaufsmöglichkeiten sind gut und wir haben auch schon
mal im Internet die Liste der besten hiesigen Lokale angeklickt. Am besten, Ihr
klickt uns in den nächsten Tagen auch an, denn seid Ihr dabei.
Bis dann!
Samstag, 6. August 2016
Ruhetag in Heiligenhafen
Und es wird wahrscheinlich nicht der einzige sein. Nein, der
Wind heute war wirklich nicht der, den wir zum Weiterkommen brauchen. Und wir
brauchen ja auch nicht weiter zu kommen, zumindest nicht kurzfristig. Auch wenn
schon mal ein guter Freund per E-Mail unkt, dass er uns wohl am Sonntag abholen
soll - bei unserem Tempo. Ach, dass ist übrigens mal ein schönes Stichwort. Wir
hören momentan recht wenig von Euch, liebe Leser dieses blogs. Wir haben pro Tag
mindestens 40 Seitenaufrufe, in Spitzen schon mal 80. Da wäre es doch schön,
wenn Ihr uns alle mal ganz spontan
eine Nachricht zukommen lasst. Wie geht es Euch, was treibt Ihr gerade und was
gibt es Neues bei Euch und in unserer Heimat? Ich mach den post heute deshalb
auch mal ganz kurz, damit Ihr Zeit für ein paar Zeilen an uns habt und sage
auch schon mal Dankeschön, von Euch zu
hören!
Nur eines sei noch berichtet: Teddy hat neue Freundinnen. Eine hier im Hafen, mit der er sich den Wassernapf teilt,
und eine zweite direkt neben uns auf dem Schiff.
Möglicherweise bleibt die ihm ein paar Tage erhalten, denn
das Wetter morgen taugt bestenfalls, um Bagenkop anzulaufen und das auch erst
relativ spät. Aber dort hatten wir im letzen Jahr schon Schwierigkeiten, einen
guten Liegeplatz zu finden, weil rappelvoll. Also warum morgen dort einen
schlechten Liegeplatz gegen den guten hier eintauschen? Mal sehen, die
endgültige Entscheidung fällen wir morgen früh. Und die könnt Ihr dann morgen
Abend hier lesen.
Bis dann!
Freitag, 5. August 2016
Durch den Kleiderbügel nach Heiligenhafen
Die AIDAdiva hat gestern Abend Warnemünde verlassen, heuteMorgen
ist die Costa Favolosa gekommen. Aber noch viel wichtiger: heute Morgen hat
auch die Björnö Warnemünde adieu gesagt. Und zwar schon um 6h30. Es ist zurzeit
nicht gerade unser Wetter um weiter heimwärts zu kommen, vorgestern waren wir
noch davon ausgegangen eine ganze Woche in Warnemünde bleiben zu müssen. Wäre
auch nicht weiter tragisch gewesen, wir haben ja Zeit. Dann hatten wir erwogen,
heute wenigstens bis Kühlungsborn zu Motoren. Schließlich sehen wir die Chance,
heute Vormittag bis hierher zu segeln. Deshalb der frühe Start, deshalb auch
nicht direkt Kurs auf die Fehmarn-Brücke, sondern erst einmal dicht entlang der
Küste, vorbei an Heiligendamm, wo BuR ihre Hochzeitsreise verbrachten, weiter
entlang der Küste vor Kühlungsborn, immer schön hoch am Wind, und dann dem sich
drehenden Wind folgend, der Schwenker nach rechts mit Ziel Ansteuerungstonne
Fehmarnsund und Brücke.
Und tatsächlich, wie Faust auf Auge, bis zur Tonne reichte
der Wind und passte die Richtung, dort dann Segel runter, Motor an und so ging
es die letzten Meilen mit Motorkraft voran. Vorbei an der Halbinsel Graswarder
und seinem Vogelschutzgebiet. Um 1900 bauten sich einige vermögende Mitglieder
der Deutschen Badegesellschaft hier Strandvillen. Viele der zum Teil reetgedeckten Fachwerk- und Holzhäuser stehen unter Denkmalschutz.
Nach ein paar Flecken auf Sylt gilt der Graswarder heute als
das teuerste aber auch infrastrukturschwächste Wohngebiet Schleswig-Holsteins. Falls einer von Euch
Interesse hat, eines dieser Kleinode zu erwerben, ruft an, wir schauen dann mal
nach, ob was zu verkaufen ist.
Die Marina hier
hat immerhin 1000 Liegeplätze an 13 Stegen. Wie man auf dem
Bild deutlich sieht
war halbrechts hinten noch einer frei, den wir inzwischen
eingenommen haben. Falls einer vorbeikommen will: Steg 11, Platz 41. Es gibt
auch Kartoffelpuffer zur Begrüßung.
Da wir zeitig hier waren, hatten wir schon Zeit, uns ein
wenig umzusehen und die Sonne, die sich endlich durch die Dunstschicht am
Himmel durchgebrutzelt hatte, zu genießen.
Wir haben erste einmal für 2 Nächte bezahlt, mal sehen, wie
es dann weiter geht.
Bis dann!
Donnerstag, 4. August 2016
Ruhetag in Warnemünde
Heute Morgen gibt es Brötchen in dieser wunderbaren Tüte.
Der Yachthafen gibt sich vom Feinsten. „Yachting & Spa,
Geniessen im Wellnesshafen“ steht auf dem Hochglanzprospekt, der in der
Anmeldung ausliegt. Und zu den Brötchen gibt es auch gleich noch das Hamburger
Abendblatt, allerdings kostenpflichtig. Duschen 1 Euro, Wasser am Steg auch 1
Euro, Strom ist inklusive, Müll auch, aber bitte getrennt. Diverse Hotels, dieser wunderbare Spielplatz,
der unseren Enkeln – dicke Grüße bei der Gelegenheit!!! -
sicher gut gefallen hätte, etliche Bars, Shops, Restaurants und sogar
„erstklassige Sanitärbereiche direkt an den holzbeplankten Stegen.“ Aber leider
nur an Steg B und D. Und wo liegen wir? Richtig: an Steg C natürlich, irgendwie dumm
gelaufen. An den Stegen nebenan wären zwar jede Menge freie Plätze gewesen,
allerdings alle mit roten Schildern. Der gute Brauch, dass man bei Abwesenheit
sein Schild auf grün dreht, um Gästen den Platz zu gönnen, kennt man wohl in
diesem exklusiven Yachthafen noch nicht. Spricht sich ja wohl auch nur ganz
langsam rum, bei 920 Liegeplätzen. Ja, es ist schön hier, aber ja, wir mögen’s
lieber ein bisschen urtümlicher, einfacher, natürlicher.
Nach dem Frühstück machten sich dann BuR auf in den Ort/die
Stadt (?) zum Einkaufen und Erkunden. Aber was ist denn Warnemünde eigentlich.
Erst einmal ein Seeheilbad an der Mündung der Warnow. Sein 150m breiter
Sandstand soll der breiteste der gesamten deutschen Ostseeküste sein. Dann
Deutschlands bedeutendster Kreuzfahrthafen. Gestern waren 2 Kreuzfahrtschiffe
hier, heute nur die AIDAdiva:
Entsprechend touristisch ist es auch am Cruise Center:
So gesehen, war es schon eine schlaue Entscheidung, dass die
Stadt Rostock am 11. März 1323 das um 1200 entstandene Dorf Warnemünde erworben
hat. Bis
ins 20. Jahrhundert war dieses Küstendorf eine Exklave von
Rostock und noch bis in das 18./19. Jahrhundert ein recht armes Fischerdorf,
das von dem Reichtum der Hansestadt wenig profitierte. Heute ist es ein Vorort
von Rostock und wenn man die Masse an Touristen hier sieht,
sicher eine wichtige Einnahmequelle für die Stadtkasse. Der
Tourismus boomt hier allenthalben.
Und entsprechend groß ist wohl auch der Wettbewerb hier. Da
muss man seine Speisekarte schon mal etwas aufwendiger gestalten, um sich von
den Anderen abzuheben:
Verwundert hat uns diese Kirche, die sich einfach nur ev.
Kirche Warnemünde nennt.
Nicht Marienkirche, St. Nikolai oder sonst wie. Und wie
immer können wir nicht umhin, eine Kerze für unser Segelheil zu stiften.
Diesmal auf einem Kerzenhalter, der die Form eines
Schiffsrumpfes hat. Und wie man sieht, waren wir nicht die Einzigen.
Morgen werden wir weiterziehen, die Wetterprognosen für die
nächste Woche sind nicht die besten für uns, deshalb müssen wir jede
Gelegenheit ausnutzen und Morgen ist so eine.
Bis dann!
Mittwoch, 3. August 2016
Zügig durchs Wasser, nicht übers Wasser
„Wo ist denn da der Unterschied?“ werdet Ihr fragen. Ganz
einfach:
Wasser war heute nicht nur unter uns, sondern auch ganz viel
in den Wolken über uns. Zu viel, um dort oben zu bleiben. Dabei fing alles so
verheißungsvoll an, als uns heute Morgen der Wecker um 6h00 bei strahlendem
Sonnenschein zum Aufstehen einlud. Aber der Wetterbericht hatte uns schon
vorgewarnt. Ab 10h00 war Regen vorhergesagt, später sollte der Wind dann von
Südost (gut!) auf Südwest (schlecht!) drehen und zunehmen (auch schlecht!).
Also hatte unser Käpten, der Star unter den Wetterpropheten, quasi eine gelungene
Mischung aus Claudia Kleinert und Jörg Kachelmann, für ein frühes Ablegen
plädiert. Ergo waren um 6h30 die Leinen los und zuerst unter Motor, ab 7h00
unter Segel nahm die Björnö Fahrt auf und zwar eine gute. Bei halbem Wind den
Darß entlang. Viertel vor Zehn kam der angesagte Regen, mal mehr, mal weniger,
meistens mehr. Zuerst wurde Reinhardt nass, dann Peter:
Teddy machte sich so kurz wie nur irgend möglich und blieb
so weitgehend trocken.
Ganz anders Brigitte, die machte sich lang, blieb aber
seltsamerweise auch trocken.
So groß ist die Björnö ja eigentlich gar nicht, hat aber
doch sehr unterschiedliche Klimazonen.
Und dann haben wir heute noch großes Glück gehabt. Als Peter
am Ruder stand hat er den Kurs ein gutes Stück weiter unter Land verlagert. Einige
Zeit später sahen wir dann, dass genau auf unserem alten Kurs ein 59m langes
Polizeischiff lag. Man stelle sich mal vor, wir hätten das übersehen und wären
voll dagegen gebrettert. Das wäre doch wirklich sehr peinlich gewesen. So ging
aber alles gut und wir haben erst einmal eine Dose Bier aufgemacht und auf das
Wohl der Wasserschutzpolizei getrunken.
Nach 47,2 Seemeilen und 7 Stunden waren wir dann wie geplant
in Warnemünde, im Yachthafen Hohe Düne. 6,7 Knoten in Durchschnitt (An- und
Ablegemanöver mitgerechnet) erreichen
wir nicht allzu oft. 8,6 in der Spitze auch nicht. Wir sind zufrieden. Und eine
gute Internetverbindung gibt es in diesem Hafen auch noch. Was wollen wir mehr?
Inzwischen nimmt der Wind zu und da es morgen auch noch
kräftig wehen soll, werden wir hier bleiben und wohl (oder übel?) vom Ausflug in
Rostocks Stadtteil Warnemünde berichten.
Bis dann!
Unser post von gestern: Immer noch in der Gegend, in Barhöft
Da wir gestern kein Internet hatten, folgt hier unser post von gestern:
Barhöft, wo ist denn das? werden viele von Euch fragen. Hier die
Antwort:
Es ist die Festlandsspitze nördlich von Stralsund. Nördlich
gegenüber liegt der östliche Ausläufer vom Darß, „Der Bock“ genannt und
nördöstlich gegenüber liegt der südliche Ausläufer der Insel Hiddensee, „Geller
Haken“ genannt, ein Gebiet dass mal von Wasser überspült ist, dann aber auch
mal wieder trocken fällt. Wir sind hier im ehemaligen
Und so bedrückend und traurig unsere jüngere Geschichte mit
den Sperrgebieten in der ehemaligen DDR auch ist, so hat sie andererseits Areale
geschaffen, in denen sich eine vom Menschen weitgehend unberührte Natur
entwickeln konnte. Und Gott sei dank haben wir das in zahlreichen Nationalparks
auch bewahren können. Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft heißt er hier
und entsprechen eingeschränkt sind auch die Bewegungsmöglichkeiten für uns
Wassersportler. Hier ist Natur und Ruhe angesagt. Der Hafen tut das seine dazu.
Meine Frage an den Hafenmeister nach Internet und WLAN wird kurz und knapp mit:
„gibt es hier nicht, hier ist Erholung!“ beantwortet.
Ein kleines Problem galt es heute Morgen noch in Stralsund
zu meistern. Einer unserer beiden Wassertanks war leer und den wollten wir gern
noch auffüllen. Nur gibt es in deutschen Marinas fast keine Wasserschläuche
mehr. Die Auflagen für Trinkwasser sind inzwischen derart schwer realisierbar, dass
es zwar noch Wasserhähne gibt, an denen Trinkwasserqualität garantiert wird,
aber dann ist Schluss. Unser Wasserhahn heute Morgen war etwas zu weit weg für
unseren eigenen Wasserschlauch. Beim Auschecken kam dann aber der Tipp vom
Hafenmeister. Es gibt, so sagte er mir, immer mal wieder Segler, die ihren
Wasserschlauch am Steg vergessen, meistens bei den Sanitärgebäuden. Und in der
Tat, an dem Sanitärgebäude neben unserem Steg fand ich tatsächlich einen
Wasserschlauch, was für ein Zufall! Mit vollen Wassertanks verließen wir 15 Minuten später als geplant Stralsund. Ein schöner Blick zurück auf die
Stadt mit ihren Backsteinkirchen.
Blauer Himmel, aber auch etliche Wolken, entsprechend waren
die Temperaturschwankungen. Nach eineinhalb Stunden kam unser Tagesziel in
Sicht.
Wir hatten es - alternativ zu Vitte auf Hiddensee -
ausgewählt, weil es der ideale Absprung
für unseren morgigen Tagestörn ist. Südliche bis südöstliche Winde sind
angesagt und da können wir ein gutes Stück Richtung Westen vorankommen. Zuerst
einmal an der Halbinsel Darß entlang und dann weiter nach Warnemünde. Mal
sehen, ob es klappt. Und ob es dort mit dem Internet funktioniert.
Bis dann!
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