„Schluß mit Ruhe“
haben wir gestern noch an dieser Stelle geschrieben. Und was ist daraus
geworden? Wo sind wir gelandet? Hier: 54° 17,5’ N und 13° 11,3’ E. Oder mit
anderenWorten: „Unweit der Rügenbrücke im Strelesund, zwischen
Vogelschutzinseln und verträumten Buchten, zwischen Steilküste und Küstenwald,
ist der Hafen wie geschaffen, um sich ganz den Reizen der fast ursprünglichen
Wildnis hinzugeben. Eine Oase der Ruhe,
im besten Sinne.“ Also mal ehrlich, wir waren auch schon mal besser in
Navigation. Nein, natürlich nicht. Wir sind hier nicht auf Grund schlechter
Navigation gelandet. Dies schien uns ein guter Zwischenstop zu sein, um morgen
um 12h20 die Stelesund-Brücke zu nehmen, die nur 4,5 Seemeilen entfernt ist.
Aber von vorn:
Pünktlich zum Dienstbeginn um 9h00 waren wir beim
Hafenmeister, um unseren Chip abzugeben, um die Bordkasse mit den 10 €
Pfandgeld wieder aufzufüllen. 9h30 dann noch mal einen Gruß an unsere Freunde
auf der Matador, tschüß bis demnächst mal wieder in Hamburg und tschüß
Stadthafen Greifswald, wo wir wunderbar ruhig
und doch stadtnah gelegen haben.
Eine halbe Stunde später drängten wir uns mit vielen anderen
in Schleichfahrt durch die Klappbrücke in Wieck,
um dann auf den Greifswalder Bodden hinauszufahren. Kein
Wind, spiegelglatte Ostsee, blauer Himmel mit vielen Wolken, ein wunderbares
Licht, beste Fernsicht. Was ist einfach nur schön.
Und das ist einer der Momente, in denen wir uns hier auf der
Ostsee so unendlich wohl fühlen.
Die Plattformen an der Küste, laut unserer Seekarte „ehemalige“
Plattformen, die aber immer noch da sind, wurden inzwischen von den Kormoranen
erobert.
Spiegelglatte See bedeutet allerdings auch: kein Wind. Die
Björnö wird zum Motorboot. Und da war es ein großes Glück, dass Brigitte ihren
Motorbootführerschein dabei hatte. Ein kritischer Blick vom Käpten auf das
historische Dokument, die Dame auf dem Foto…, kurzum: Brigitte durfte ans
Steuer.
Und da blieb sie dann auch, Reinhardt hat derweil gelesen,
Peter hatte unter Deck zu tun, so verging die Zeit und so brachte uns Brigitte
gut hier her.
Und in der Tat – keine schlechte Wahl. Ein sehr gepflegter
Hafen, Sanitäreinrichtungen vom Feinsten, Wasser und Strom am Steg, aber leider
kein WLAN. Und wie gesagt: eine Oase der Ruhe.
Nur die Regentropfen, die seit 13h30 aufs Boot fallen, stören diese Ruhe ein
wenig.
Wir kompensieren das aber sofort wieder, indem wir uns zur
nachmittäglichen Ruhe begeben. Danach werden wir noch – in aller Ruhe natürlich
– unser Hafengeld bezahlen (denn der Hafenmeister hat erstmal Mittagsruhe) und duschen gegen, ganz ruhig
unser Abendessen genießen und dann den Abend geruhsam ausklingen lassen. Sind
wir dieser Oase einfach schuldig. Zuviel Ruhe meint Ihr? Von wegen, da lest
doch mal, was hier am Hafenkran steht:
Und morgen? Da werden wir es ruhig angehen lassen, das
nächste Ziel liegt ganz in der Nähe.
Bis dann!