Mittwoch, 31. August 2016

Schleswig

Glück muss man haben, wir hatten es. Hoffentlich kommen wir in 2017 auch wieder aus der Schlei raus.


Samstag, 13. August 2016

Brücke zu

Wie geplant haben wir unseren Liegeplatz hier in Kappeln heute Morgen verlassen.


War auch gut so, denn auf diesem fürchterlichen Nachbau eines Raddampfers neben uns fingen sie schon wieder an, die Lautsprechertürme aufzubauen.


Das hatten wir schon mal und können uns bestens an den Radau erinnern, als der dann 2 Mal nächtens an uns vorüber fuhr. Das brauchen wir nicht noch einmal.
9h45 passierten wir die Brücke in Kappeln und mit Vollgas ging es weiter zur nächsten Brücke. War auch nötig, denn genau eine Stunde später öffnet die Brücke bei Lindaunis. Normalerweise ist das gut zu schaffen, aber heute hatten wir Strömung gegenan und mussten deshalb einen Knoten schneller durchs Wasser motoren. Und das ist dann knapp über Limit. Aber der Brückenwärter war so lieb und hat ein paar Minuten auf uns gewartet, 10h53 waren wir durch. Dabei hätten wir fast noch dieses Klavier gerammt,


das wohl jemand auf dem Wasser vergessen hatte und das auch keinen Ankerball gesetzt hatte.
Da wir in diesem Jahr schon so viel aus der Vergangenheit berichtet haben soll eines nicht
unerwähnt bleiben. Auf der Marina Brodersby


lag das Winterlager von Björnös Vorgängerin und viele Jahre haben Peter und Reinhardt im Frühjahr dort manchen Arbeitstag zugebracht, zuletzt 2000.
Um 12h30 lag dann Schleswig mit seinem Dom und – für uns viel wichtiger – mit seinem Stadthafen vor uns.


Der nette Hafenmeister hatte schon einen Platz für uns reserviert, diesen hier,


ganz nach dem Motto: nur wo Comfortina dran steht darf auch Comfortina rein. Und dort bleibt sie nun auch erst einmal, bis sie aus dem Wasser kommt und für den Winter in die Halle darf. Das hat sie sich verdient. Es war abermals ein wunderschöner Törn in diesem Jahr. Höhepunkt – und da stimmt mir wohl die ganze Stammbesatzung zu – war die Fahrt durch den Götakanal, noch ganz entspannt in der Vorsaison bei bestem schwedischem Sommerwetter und mit ganz vielen Erinnerungen behaftet. Gefreut haben wir uns auch für Uschi, die auf ihrem Törnabschnitt in diesem Jahr mal die schöne schwedische Ostküste kennen gelernt hat.
Insgesamt Erinnerungen, die wir wohl alle nicht so schnell vergessen werden, und wenn doch, dann lässt es sich immer wieder hier in diesem blog nachlesen.
Und damit soll dann auch Schluss sein.
Dieses Bild hatte Peter im Frühjahr zur Eröffnung des blogs 2016 eingestellt.


„Brücken auf für neue Abenteuer.“

Die Abenteuer hatten wir ! Tausend Dank an den Käpt`n und sin Fru, dass wir wieder alle dabei sein durften.

Um 10h54 ging genau diese Brücke wieder hinter uns zu.


Ein besserer Abschluss kann einem Bordschreiber wie mir eigentlich nicht in den Schoß fallen, oder?

Deshalb: Tschüß!

Freitag, 12. August 2016

Alles besser als erhofft

Ein früher Start war heute Morgen angesagt. Um 6h00 klingelten die Wecker, eine Halbe Stunde später schob uns der Motor aus dem Yachthafen. Immer noch ungewiss, wo der Wind uns heute hintreiben würde. So wurden nach der Umrundung des Graswarders die Segel hochgezogen bzw. ausgerollt. Und siehe da, es sah besser aus als erhofft. Sicherheitshalber liefen wir erst einmal mehr Höhe, als nötig gewesen wäre, später hatten wir dann so viel Sicherheit, dass wir abfallen konnten. Das Wetter zeigt sich nicht von seiner besten Seite. Grauer Himmel mit nur wenigen Ausnahmen.


Da war es schon gut, dass wir noch die Skiklamotten dabei hatten, die müssen ja auch mal aufgetragen werden:


Es gab auch immer auch mal wieder Schauer, aber irgendwie schienen die uns nicht zu mögen und machten einen großen Bogen um uns rum. Erst ganz zum Schluss, direkt vor dem Anlegen, fielen ein paar Tropfen. Besser als erhofft.
Ein gelbes Blitzfeuer in der Howachter Bucht ließ uns aufhorchen. Denn das signalisiert normalerweise militärische Aktivitäten im Schießgebiet Todendorf. Da wir aber keine Lust auf blaue Bohnen hatten - denn frische Erbsen standen heute auf unserem Speiseplan – hat Peter erst einmal die Bundeswehr auf UKW Kanal 11 angerufen. „Wir haben Urlaub“ war die kurze und patzige Antwort. Hallo, da schaltet man aber bitte sein Blitzfeuer aus, wenn man in den Urlaub fährt. Das Resultat ist allerdings für uns: besser als erhofft.
Trotz des nur mäßigen Windes kamen wir gut voran und bekamen heimatliche Gefühle, als der Leuchtturm von Schleimünde sich vor uns zeigte.


Inzwischen stehen 47,6 Seemeilen auf unserem Tageszähler, 7 Stunden und 28 Minuten waren wir unterwegs und wie gesagt: besser gelaufen als erhofft. So liegen wir hier nun im Hafen von Kappeln und gehen heute mal nicht zu Stark essen. Da ist nämlich heute kein Swiensdag


- den gibt es nur dienstags – und da fällt der aus, wegen Personalmangel.

Sauerei!
Wir ziehen morgen weiter nach Schleswig und das werden dann die letzten Seemeilen sein, die die Björnö in dieser Saison zurücklegt.

Bis dann!

Donnerstag, 11. August 2016

Alles hat ein Ende, auch Heiligenhafen

Und die sprichwörtliche Wurst, die zwei hat, haben wir hier bei diesem Schlachter bekommen:


Und zwar ganz frische, selbst gemachte. Dazu frische Erbsen und Möhren vom Gemüsestand am Hafen. Die Versorgungsmöglichkeiten sind sehr gut hier, alles andere übrigens auch. Sonst hätten wir es wohl auch nicht so lange ausgehalten. Und trotz der Größe der Marina ist es doch recht ruhig hier. Kein Rämmi Dämmi, keine großen Touristenströme, selbst die vielen Baustellen stören nicht groß. Man hat mehrere Alternativen spazieren zu gehen, entweder am Stand entlang, auf den Graswarder, in den Fischereihafen oder in die Stadt, die mit ihrem Rathaus


und den alten Häusern am Markt auch recht ansehnlich ist.


Ja, es gibt deutlich schlechterer Orte, um abzuwettern. Und wenn das alles einen nicht reizt bzw. schon abgefrühstückt ist, dann kann man ja auch einfach mal den Hirschlederbezug am Steuerrad nachnähen.


War sowieso mal fällig. Und wird morgen auch wieder gebraucht. Die Wetterprognose ist gut, so dass nicht nur Bagenkop als Ziel in Frage kommt, sondern auch die Schlei „drin ist“. Wie es dann morgen wirklich läuft – schauen wir mal.

Bis dann!

Mittwoch, 10. August 2016

Urlaub vom Segeln, auch Segelurlaub genannt

Und dass in bester Gesellschaft, denn 980 Boote um uns herum werden auch nicht bewegt. Wir dagegen haben uns bewegt. Zuerst heute Vormittag, da wollten wir zur Steilküste. Kühler Wind und zunehmend dunkler werdende Wolken haben uns aber wieder umkehren lassen. Und das war auch gut so, denn kaum waren wir zurück an Bord, da brach auch schon der Regen los.
Der zweite Versuch heute Nachmittag verlief ähnlich, nur dass:
1. das Ziel diesmal der Gemüsestand am Hafen war, der aber seit 14h00 schon keine frischen Erbsen mehr hatte, und
2. die dunklen Wolken sich unverrichteter Dinge wieder verzogen und einen wunderschönen Regenbogen über der Ostsee zeichneten. Nur leider hatten wir diesmal den Foto nicht dabei. Ihr müsst Euch also den Regenbogen denken.
Wir sind ganz froh, dass die Erbsen schon aus waren, so haben wir doch wenigstens eine Aufgabe für den morgigen Tag. Denn so ein ganzer Tag Segelurlaub ist auch irgendwie anstrengend, ehrlich!

Dienstag, 9. August 2016

Alles unverändert

Und somit gibt es auch nichts Neues zu berichten. Das Wetter ist nach wie vor unbeständig, stetiger Wechsel zwischen Sonnenschein, Bewölkung und Regen und der Wind rappelt im Rigg. Die Regenpausen werden benutzt, um einzukaufen, beim Hafenmeister zu verlängern oder mit dem Hund mal eben Gassi zu gehen. Uns geht es gut, wir faulenzen und genießen das. Aus der Not eine Tugend machen nennt man das wohl. Sei's drum, wir machen das und es gibt Schlimmeres, oder?
Morgen wird es genauso sein, aber übermorgen?
Wartet's ab.
Bis Dann!

Montag, 8. August 2016

Der Wind ist da und wir noch hier

Ausschlafen und Frühstück im Cockpit. Da der Bug im Wind liegt, ist es dort gut auszuhalten. So wehten uns auch nicht die Blaubeeren vom Pfannkuchen, den es heute zum Frühstück gab. Wir können Eier auf unserem Hausboot eben auch anders als nur gekocht, gerührt oder gespiegelt.
Dunkle Regenwolken machten dem Frühstück und dem Aufenthalt im Cockpit ein Ende. Nach dem Regen machten sich dann BuR erst mal auf die Socken, um im Fischereihafen frischen Fisch zu ergattern. Davon waren aber nur noch einige und  wenig verlockende Reste auf dem Eis. Morgen um 9h00 soll es wieder reichlich Auswahl geben, da machen wir dann mal den zweiten Anlauf. Außerdem haben wir ja auch noch reichlich Chili con Carne im Kühlschrank, da kann der Fisch noch ein bisschen warten.
Am Nachmittag wurde dann der Graswarder erkundet. Von den dort gebauten Strandvillen hatten wir ja schon berichtet.


Diese liegen alle zur Ostseeseite hin.


Der Graswarter bildet zusammen mit dem westlich davor gelegenen Steinwarder eine lang gestreckte Halbinsel mit einem 230 Hektar großen Naturschutzgebiet, das 1968 auf Antrag des NABU ausgewiesen wurde. Es umfasst den von Westen nach Osten wandernden Nehrunghaken auf einer Länge von ca. 2,5 Kilometern sowie die unmittelbar angrenzenden Watt- und Wasserflächen der Ostsee bis zu einer Breite von 300 Metern. Zum Naturschutzgebiet gehören natürliche Strandwall- und Salzwiesenbiotope. Dort brüten zahlreiche Vogelarten und dort versammeln sich zurzeit schon einige von ihnen, um sich auf die Reise in den Süden vorzubereiten.


Manchmal zieht ein Schwarm von ihnen, laut kreischend, über den Yachthafen.
Und dort auf dem Graswarter leben Kühe, die nicht nur Gras, sondern auch Heckenrosen fressen.


So gibt es jeden Tag was Neues zu entdecken. Mal sehen, was es morgen gibt.

Bis dann!

Sonntag, 7. August 2016

Wir bleiben


Und zwar hier in Heiligenhafen, hier wo viele andere Urlaub machen. Es gibt hier alles, was das Herz begehrt: viel Strand,


Minigolf, Tretboote, Boutiquen, Döner und einen Binnensee, um den man herumlaufen kann.


Was dann auch die männlichen Besatzungsmitglieder getan haben. Gemütliche, kleine Pensionen haben wir nicht gefunden, die Alternative:


schien uns nicht wirklich lohnend, also haben wir die Björnö zum Hausboot erklärt und beim Hafenmeister verlängert, incl. Strom! Man gönnt sich ja sonst nix. Erst mal für 2 Tage, es könnten aber gut und gerne mehr werden. Hier schaukelt uns der Wind heute schon ganz gut und er soll mehr werden. Wäre aber kein Problem für uns, es gibt noch Einiges in der näheren Umgebung zu erkunden, es gibt hier Kunst,


die Einkaufsmöglichkeiten sind gut und wir haben auch schon mal im Internet die Liste der besten hiesigen Lokale angeklickt. Am besten, Ihr klickt uns in den nächsten Tagen auch an, denn seid Ihr dabei.

Bis dann!

Samstag, 6. August 2016

Ruhetag in Heiligenhafen

Und es wird wahrscheinlich nicht der einzige sein. Nein, der Wind heute war wirklich nicht der, den wir zum Weiterkommen brauchen. Und wir brauchen ja auch nicht weiter zu kommen, zumindest nicht kurzfristig. Auch wenn schon mal ein guter Freund per E-Mail unkt, dass er uns wohl am Sonntag abholen soll - bei unserem Tempo. Ach, dass ist übrigens mal ein schönes Stichwort. Wir hören momentan recht wenig von Euch, liebe Leser dieses blogs. Wir haben pro Tag mindestens 40 Seitenaufrufe, in Spitzen schon mal 80. Da wäre es doch schön, wenn Ihr uns alle mal ganz spontan eine Nachricht zukommen lasst. Wie geht es Euch, was treibt Ihr gerade und was gibt es Neues bei Euch und in unserer Heimat? Ich mach den post heute deshalb auch mal ganz kurz, damit Ihr Zeit für ein paar Zeilen an uns habt und sage auch schon mal Dankeschön, von Euch zu hören!
Nur eines sei noch berichtet: Teddy hat neue Freundinnen. Eine hier im Hafen, mit der er sich den Wassernapf teilt,


 und eine zweite direkt neben uns auf dem Schiff.


Möglicherweise bleibt die ihm ein paar Tage erhalten, denn das Wetter morgen taugt bestenfalls, um Bagenkop anzulaufen und das auch erst relativ spät. Aber dort hatten wir im letzen Jahr schon Schwierigkeiten, einen guten Liegeplatz zu finden, weil rappelvoll. Also warum morgen dort einen schlechten Liegeplatz gegen den guten hier eintauschen? Mal sehen, die endgültige Entscheidung fällen wir morgen früh. Und die könnt Ihr dann morgen Abend hier lesen.
Bis dann!

Freitag, 5. August 2016

Durch den Kleiderbügel nach Heiligenhafen

Die AIDAdiva hat gestern Abend Warnemünde verlassen, heuteMorgen ist die Costa Favolosa gekommen. Aber noch viel wichtiger: heute Morgen hat auch die Björnö Warnemünde adieu gesagt. Und zwar schon um 6h30. Es ist zurzeit nicht gerade unser Wetter um weiter heimwärts zu kommen, vorgestern waren wir noch davon ausgegangen eine ganze Woche in Warnemünde bleiben zu müssen. Wäre auch nicht weiter tragisch gewesen, wir haben ja Zeit. Dann hatten wir erwogen, heute wenigstens bis Kühlungsborn zu Motoren. Schließlich sehen wir die Chance, heute Vormittag bis hierher zu segeln. Deshalb der frühe Start, deshalb auch nicht direkt Kurs auf die Fehmarn-Brücke, sondern erst einmal dicht entlang der Küste, vorbei an Heiligendamm, wo BuR ihre Hochzeitsreise verbrachten, weiter entlang der Küste vor Kühlungsborn, immer schön hoch am Wind, und dann dem sich drehenden Wind folgend, der Schwenker nach rechts mit Ziel Ansteuerungstonne Fehmarnsund und Brücke.


Und tatsächlich, wie Faust auf Auge, bis zur Tonne reichte der Wind und passte die Richtung, dort dann Segel runter, Motor an und so ging es die letzten Meilen mit Motorkraft voran. Vorbei an der Halbinsel Graswarder und seinem Vogelschutzgebiet. Um 1900 bauten sich einige vermögende Mitglieder der Deutschen Badegesellschaft hier Strandvillen. Viele der zum Teil reetgedeckten Fachwerk- und Holzhäuser stehen unter Denkmalschutz.


Nach ein paar Flecken auf Sylt gilt der Graswarder heute als das teuerste aber auch infrastrukturschwächste Wohngebiet Schleswig-Holsteins. Falls einer von Euch Interesse hat, eines dieser Kleinode zu erwerben, ruft an, wir schauen dann mal nach, ob was zu verkaufen ist.
Die Marina hier


hat immerhin 1000 Liegeplätze an 13 Stegen. Wie man auf dem Bild deutlich sieht


war halbrechts hinten noch einer frei, den wir inzwischen eingenommen haben. Falls einer vorbeikommen will: Steg 11, Platz 41. Es gibt auch Kartoffelpuffer zur Begrüßung.
Da wir zeitig hier waren, hatten wir schon Zeit, uns ein wenig umzusehen und die Sonne, die sich endlich durch die Dunstschicht am Himmel durchgebrutzelt hatte, zu genießen.


Wir haben erste einmal für 2 Nächte bezahlt, mal sehen, wie es dann weiter geht.

Bis dann!

Donnerstag, 4. August 2016

Ruhetag in Warnemünde

Heute Morgen gibt es Brötchen in dieser wunderbaren Tüte.


Der Yachthafen gibt sich vom Feinsten. „Yachting & Spa, Geniessen im Wellnesshafen“ steht auf dem Hochglanzprospekt, der in der Anmeldung ausliegt. Und zu den Brötchen gibt es auch gleich noch das Hamburger Abendblatt, allerdings kostenpflichtig. Duschen 1 Euro, Wasser am Steg auch 1 Euro, Strom ist inklusive, Müll auch, aber bitte getrennt. Diverse  Hotels, dieser wunderbare Spielplatz,


der unseren Enkeln – dicke Grüße bei der Gelegenheit!!! - sicher gut gefallen hätte, etliche Bars, Shops, Restaurants und sogar „erstklassige Sanitärbereiche direkt an den holzbeplankten Stegen.“ Aber leider nur an Steg B und D. Und wo liegen wir? Richtig: an Steg C natürlich, irgendwie dumm gelaufen. An den Stegen nebenan wären zwar jede Menge freie Plätze gewesen, allerdings alle mit roten Schildern. Der gute Brauch, dass man bei Abwesenheit sein Schild auf grün dreht, um Gästen den Platz zu gönnen, kennt man wohl in diesem exklusiven Yachthafen noch nicht. Spricht sich ja wohl auch nur ganz langsam rum, bei 920 Liegeplätzen. Ja, es ist schön hier, aber ja, wir mögen’s lieber ein bisschen urtümlicher, einfacher, natürlicher.
Nach dem Frühstück machten sich dann BuR auf in den Ort/die Stadt (?) zum Einkaufen und Erkunden. Aber was ist denn Warnemünde eigentlich. Erst einmal ein Seeheilbad an der Mündung der Warnow. Sein 150m breiter Sandstand soll der breiteste der gesamten deutschen Ostseeküste sein. Dann Deutschlands bedeutendster Kreuzfahrthafen. Gestern waren 2 Kreuzfahrtschiffe hier, heute nur die AIDAdiva:


Entsprechend touristisch ist es auch am Cruise Center:


So gesehen, war es schon eine schlaue Entscheidung, dass die Stadt Rostock am 11. März 1323 das um 1200 entstandene Dorf Warnemünde erworben hat. Bis ins 20. Jahrhundert war dieses Küstendorf eine Exklave von Rostock und noch bis in das 18./19. Jahrhundert ein recht armes Fischerdorf, das von dem Reichtum der Hansestadt wenig profitierte. Heute ist es ein Vorort von Rostock und wenn man die Masse an Touristen hier sieht,


sicher eine wichtige Einnahmequelle für die Stadtkasse. Der Tourismus boomt hier allenthalben.


Und entsprechend groß ist wohl auch der Wettbewerb hier. Da muss man seine Speisekarte schon mal etwas aufwendiger gestalten, um sich von den Anderen abzuheben:


Verwundert hat uns diese Kirche, die sich einfach nur ev. Kirche Warnemünde nennt.


Nicht Marienkirche, St. Nikolai oder sonst wie. Und wie immer können wir nicht umhin, eine Kerze für unser Segelheil zu stiften.


Diesmal auf einem Kerzenhalter, der die Form eines Schiffsrumpfes hat. Und wie man sieht, waren wir nicht die Einzigen.
Morgen werden wir weiterziehen, die Wetterprognosen für die nächste Woche sind nicht die besten für uns, deshalb müssen wir jede Gelegenheit ausnutzen und Morgen ist so eine.

Bis dann!

Mittwoch, 3. August 2016

Zügig durchs Wasser, nicht übers Wasser


„Wo ist denn da der Unterschied?“ werdet Ihr fragen. Ganz einfach:


Wasser war heute nicht nur unter uns, sondern auch ganz viel in den Wolken über uns. Zu viel, um dort oben zu bleiben. Dabei fing alles so verheißungsvoll an, als uns heute Morgen der Wecker um 6h00 bei strahlendem Sonnenschein zum Aufstehen einlud. Aber der Wetterbericht hatte uns schon vorgewarnt. Ab 10h00 war Regen vorhergesagt, später sollte der Wind dann von Südost (gut!) auf Südwest (schlecht!) drehen und zunehmen (auch schlecht!). Also hatte unser Käpten, der Star unter den Wetterpropheten, quasi eine gelungene Mischung aus Claudia Kleinert und Jörg Kachelmann, für ein frühes Ablegen plädiert. Ergo waren um 6h30 die Leinen los und zuerst unter Motor, ab 7h00 unter Segel nahm die Björnö Fahrt auf und zwar eine gute. Bei halbem Wind den Darß entlang. Viertel vor Zehn kam der angesagte Regen, mal mehr, mal weniger, meistens mehr. Zuerst wurde Reinhardt nass, dann Peter:


Teddy machte sich so kurz wie nur irgend möglich und blieb so weitgehend trocken.


Ganz anders Brigitte, die machte sich lang, blieb aber seltsamerweise auch trocken.


So groß ist die Björnö ja eigentlich gar nicht, hat aber doch sehr unterschiedliche Klimazonen.
Und dann haben wir heute noch großes Glück gehabt. Als Peter am Ruder stand hat er den Kurs ein gutes Stück weiter unter Land verlagert. Einige Zeit später sahen wir dann, dass genau auf unserem alten Kurs ein 59m langes Polizeischiff lag. Man stelle sich mal vor, wir hätten das übersehen und wären voll dagegen gebrettert. Das wäre doch wirklich sehr peinlich gewesen. So ging aber alles gut und wir haben erst einmal eine Dose Bier aufgemacht und auf das Wohl der Wasserschutzpolizei getrunken.
Nach 47,2 Seemeilen und 7 Stunden waren wir dann wie geplant in Warnemünde, im Yachthafen Hohe Düne. 6,7 Knoten in Durchschnitt (An- und Ablegemanöver mitgerechnet)  erreichen wir nicht allzu oft. 8,6 in der Spitze auch nicht. Wir sind zufrieden. Und eine gute Internetverbindung gibt es in diesem Hafen auch noch. Was wollen wir mehr?
Inzwischen nimmt der Wind zu und da es morgen auch noch kräftig wehen soll, werden wir hier bleiben und wohl (oder übel?) vom Ausflug in Rostocks Stadtteil Warnemünde berichten.

Bis dann!

Unser post von gestern: Immer noch in der Gegend, in Barhöft

Da wir gestern kein Internet hatten, folgt hier unser post von gestern:

Barhöft, wo ist denn das? werden viele von Euch fragen. Hier die Antwort:


Es ist die Festlandsspitze nördlich von Stralsund. Nördlich gegenüber liegt der östliche Ausläufer vom Darß, „Der Bock“ genannt und nördöstlich gegenüber liegt der südliche Ausläufer der Insel Hiddensee, „Geller Haken“ genannt, ein Gebiet dass mal von Wasser überspült ist, dann aber auch mal wieder trocken fällt. Wir sind hier im ehemaligen


Und so bedrückend und traurig unsere jüngere Geschichte mit den Sperrgebieten in der ehemaligen DDR auch ist, so hat sie andererseits Areale geschaffen, in denen sich eine vom Menschen weitgehend unberührte Natur entwickeln konnte. Und Gott sei dank haben wir das in zahlreichen Nationalparks auch bewahren können. Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft heißt er hier und entsprechen eingeschränkt sind auch die Bewegungsmöglichkeiten für uns Wassersportler. Hier ist Natur und Ruhe angesagt. Der Hafen tut das seine dazu. Meine Frage an den Hafenmeister nach Internet und WLAN wird kurz und knapp mit: „gibt es hier nicht, hier ist Erholung!“ beantwortet.
Ein kleines Problem galt es heute Morgen noch in Stralsund zu meistern. Einer unserer beiden Wassertanks war leer und den wollten wir gern noch auffüllen. Nur gibt es in deutschen Marinas fast keine Wasserschläuche mehr. Die Auflagen für Trinkwasser sind inzwischen derart schwer realisierbar, dass es zwar noch Wasserhähne gibt, an denen Trinkwasserqualität garantiert wird, aber dann ist Schluss. Unser Wasserhahn heute Morgen war etwas zu weit weg für unseren eigenen Wasserschlauch. Beim Auschecken kam dann aber der Tipp vom Hafenmeister. Es gibt, so sagte er mir, immer mal wieder Segler, die ihren Wasserschlauch am Steg vergessen, meistens bei den Sanitärgebäuden. Und in der Tat, an dem Sanitärgebäude neben unserem Steg fand ich tatsächlich einen Wasserschlauch, was für ein Zufall! Mit vollen Wassertanks verließen wir 15 Minuten später als geplant Stralsund. Ein schöner Blick zurück auf die Stadt mit ihren Backsteinkirchen.


Blauer Himmel, aber auch etliche Wolken, entsprechend waren die Temperaturschwankungen. Nach eineinhalb Stunden kam unser Tagesziel in Sicht.



Wir hatten es - alternativ zu Vitte auf Hiddensee - ausgewählt, weil es der  ideale Absprung für unseren morgigen Tagestörn ist. Südliche bis südöstliche Winde sind angesagt und da können wir ein gutes Stück Richtung Westen vorankommen. Zuerst einmal an der Halbinsel Darß entlang und dann weiter nach Warnemünde. Mal sehen, ob es klappt. Und ob es dort mit dem Internet funktioniert.

Bis dann!