Montag, 13. Juni 2016

Erst Balsam für die Seele, dann 7 auf einen Streich


Es gibt sie manchmal, diese Tage an denen einfach alles bestens zusammenkommt. Den heutigen darf man gern dazu zählen. Pünktlicher Start um 9.00 Uhr, die Sonne strahlt schon am Himmel, die Schleuse Borensberg ist für uns geöffnet und 3 blonde Schwedenmädels begrüßen uns. 


Kann ein Tag besser starten? 
Auch diese Schleuse ist handbedient, da packt Brigitte schon gern mal mit an.


Direkt danach geht es vorbei am historischen Göta Hotel, schön anzusehen, da möchte man gern mal einkehren.


Die weitere Fahrt führt uns durch wunderschöne Landschaft, selbst Teddy findet gefallen daran und hat einen neuen Lieblingsplatz gefunden:


Diese Tour ist Balsam für die Seele findet Brigitte und recht hat sie. Auch die Radfahrer, die hier unterwegs sind, scheinen es zu genießen und mancher Rastplatz lädt dazu ein, die Füße ein wenig abzukühlen. 



Die meisten winken zu uns herüber, wir winken zurück, manchmal ruft man sich ein paar nette Worte zu. Ein fröhliches „Hallo“ schallt uns auch von Gästen auf der WASA LEJON herüber, an der wir, durch die Enge des Kanals bedingt, eng vorbeischrammen. 



Wir passieren etliche Brücken, auf deren Öffnung wir aber nie warten müssen. Es läuft einfach perfekt ab, bei der Annäherung signalisiert uns schon das rot-weiße Lichtzeichen: ihr seid erkannt, die Brücke wird geöffnet. Oft müssen wir nicht einmal unsere Geschwindigkeit von 5 Knoten reduzieren, wir können so durchflutschen. Einfach perfekt. An 2 Stellen, wie hier in Ljungsbro, verläuft der Kanal oberhalb der Straße.


Die Schweden nennen das Akvedukt. Gleich hinter Ljungsbro, ein netter Ort mit vielen schönen Häusern am Kanal – die vielen Foto können wir leider nicht alle zeigen, Brigitte hat allein heute 270 (!) gemacht – beginnen die Schleusen. 16 sind es heute, die wir abarbeiten müssen. Und wir bringen viel Wasser mit uns mit, so dass manches Schleusentor überläuft, was dann zu so einer tollen Aufnahmen führt.


Bei Berg beginnt dann der wohl schönste Abschnitt unserer Tour. 


Erst eine Doppelschleuse, danach noch eine Doppelschleuse (Oscar) und dann eine Treppe von 7 Schleusen (Carl Johan). 


Das ist die größte Attraktion vom Göta Kanal, so sagt unser Törnführer und der Blick zurück gibt ihm recht. 


Anstrengend, die vielen Schleusen? werdet Ihr fragen. Nein. Sicher hat man ein bisschen was zu tun in und mit all den Schleusen. Aber Peter beherrscht sein Schiff souverän, wir beide (BuR) dessen Tampen und außerdem, so hat Peter heute so wunderschön gesagt, machen wir das ja schon seit fast 50 Jahren. Schöner kann man unsere aktuelle Stimmung eigentlich nicht beschreiben. Eben: Balsam für die Seele und 7 auf einen Streich. Wir genießen es einfach, genauso wie die vielen Touristen, die diese Schleusentreppenattraktion besichtigen. Denke mal, dass die Björnö noch nie so viel an einem Tag fotografiert und gefilmt wurde wie hier und heute in den Schleusen.
Kanal fahren heißt auch Motorboot fahren. Und obwohl sonst immer so ein bisschen Spannung zwischen Seglern und Motorbootfahrern ist – Freunde hier mal ausgenommen – sind wir ja jetzt (notgedrungen) in der Liga der Motorbootfahrer angekommen. Das aber ganz entspannt:


Und da, wo wir heute mal hätten segeln können, auf dem Roxen, dem drittgrößten See Schwedens, hat uns der Wind leider verlassen. Ergo: immer noch Motorboot. Hat aber auch den Vorteil, dass man mal schnell den Motor ausstellen und Brigitte ihr Bad nehmen lassen kann.



Teddy wollte wieder mal den Rettungshund spielen, aber ein wenig scheint er sich auch daran zu gewöhnen, das diese Freu so gerne ins Wasser steigt. 
Normalerweisen hätten wir am Ende des Roxen vor der Eisenbahnbrücke in Norsholm 


unseren Übernachtungsplatz erwählt, aber eine der vielen netten Schleusen- und Brückenwärterinnen hat uns empfohlen in den inneren Hafen zu gehen. Für die sei an dieser Stelle überhaupt mal eine Lanze gebrochen. Es sind durchweg junge Leute zwischen 20 und 25 Jahren, die an den Schleusen und Brücken ihren Dienst machen. Fachkundig und immer super nett kommen sie in den Flutungszeiten schon mal für einen kurzen Plausch vorbei. Es gibt Tipps und Informationen zum weiteren Verlauf oder es ist einfach nur nett.
Im inneren Hafen von Norsholm gibt es eine Rarität. Ein Österreicher, der ein schwedischer Restaurant und Wandererheim betreut. Die Liebe zu dieser Schwedin 


hat ihn hierhin verschlagen. Kapten Bille heißt ihr Restaurant und wir haben natürlich einen Tisch für uns reservieren lassen.


Das Schärfste aber: Wienerbröd nennen sich auf schwedisch die Blätterteigteilchen mit Vanillecreme. 


Und hier gibt es tatsächlich Wienerbröd von einem Österreicher. Allerdings ist er kein Wiener, er kommt aus Kärnten, so hat er uns verraten, gerade mal 70 km von unserem Wintersportdomizil in Gleimingen entfernt. So klein kann manchmal die Welt sein. 
Wir haben den Abend genossen, man sieht es uns an.





Und wir, also eigentlich Brigitte, hatte Gefallen gefunden an den Biergläsern. Und wenn Brigitte mal Gefallen an etwas gefunden hat, dann gibt es kein zurück mehr. Zumindest nicht für Brigitte. Erinnert ihr Euch noch an den post vom ??? mit den Biergläsern? 
Das ist doch mal eine schöne Aufgabe für unsere Stammleser, das herauszufinden. Als Preis bietet sich eine Diashow in der Oberstrasse an, bei der wir die hochgerechnet 6349 Bilder, die Brigitte auf dieser Reise schießen wird, zeigen. Speisen und Getränke sind bitte mitzubringen, wir können ja nicht immer für Alles sorgen. Gläser braucht ihr aber nicht mitzubringen, die haben wir nämlich inzwischen. War ja auch bei Brigitte nicht anders zu erwarten.

Bis dann!

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