Montag, 20. Juni 2016

Die zwei Gesichter von Nyköping

Das eine bietet sich hier im Gästehafen und es ist kein besonders gutes. Es ist relativ teuer hier zu liegen, hat dafür die schlechtesten Sanitäreinrichtungen bezüglich Qualität und Sauberkeit, die wir in den letzten Wochen erlebt haben. Nebenan ist Baustelle, die Bauarbeiter haben große Teile der Herrendusche in Beschlag genommen und über die Mittagspause einfach den gesamten Bereich abgeschlossen. Dafür ist die Eingangstür mit dem Zahlenschloss durch ein Kantholz aufgesperrt. Trinkwasser ist an unserem Platz nicht zu bunkern, so dass wir unser Schiff verlegen müssen, um Wasser zu bekommen.

Nein, der Hafen reizt einen nun wirklich nicht, hier zu verweilen. Genau das aber tut die Stadt Nyköpng. Sie, eine der ältesten Schwedens, vor gut 800 Jahren gegründet, war sie 400 Jahre lang Schwedens zweite Hauptstadt. Heute ist sie die Hauptstadt des Sömlands, entsprechend viele Landesverwaltungen und Einrichtungen gibt es, zum Teil in wunderschönen alten Gebäuden untergebracht.


Die Zentrale von Sörmlands Sparbank

Schon gleich hinter dem Gästehafen fängt die Stadt an einen zu begeistern, wie mit dem alten Hafenbüro.


Dahinter sind noch ein paar alte Speicherhäuser erhalten.


Im 13. und 14. Jahrhundert war Nyköping einer der reichsten Handelszentren des Landes. Durch die Stadt schlängelt sich ein Fluss, die Nyköpingsån. Zu beiden Seiten sind in den alten Gebäuden, in denen einst Manufakturen untergebracht waren, Cafes, Restaurants, Geschäfte und Kunstateliers angesiedelt, wie zum Beispiel in dieser ehemaligen Brauerei.


Es gibt ein kleines Wasserkraftwerk mitten in der Stadt, eine Lachstreppe daneben


erfreut die vielen Angler, die wir unterwegs sehen.  
Und immer mal wieder zieren Kunstwerke das Stadtbild.


Sehr schön gefällt uns auch der Kontrast zwischen dem neuen und alten Rathaus.


Nein wirklich ein schönes Städtchen, das einen Besuch wert ist.
Den haben wir jetzt hinter uns. Für Brigitte und Reinhardt ist es erst einmal der letzte Abend an Bord, der jetzt anbricht. Peter kocht für uns sein beliebtes Curryhühnchen mit selbstgemachtem Curry (!),


dann wir es sicher noch ein geselliger Abend werden, bevor wir morgen in die Heimat aufbrechen. Aber keine Angst, wir kommen wieder. Zurückblickend muss man sagen, dass es eine wunderbare Reise in den letzten Wochen mitten durch Schweden war. Das war so gar nicht gemeinsam geplant, Peter hat uns damit überrascht und die Überraschung ist ihm trefflich gelungen. Dann hatten wir auch noch so ein super Wetter, dass die Schönheit der Landschaft ganz wunderbar zur Geltung kam. Ihr hab es sicher auch bemerkt, der blog war ein bisschen inhaltreicher als sonst, das Törntagebuch, das parallel dazu entsteht wird es auch sein und das ist auch gut so. Wir haben es an den Bildern, die wir vor 49 Jahren gemacht hatten, gemerkt. Bilder sind so toll geeignet, die Erinnerung wach zu halten. Und genau das war der erste Teil unseres diesjährigen Törns absolut wert.
Also Peter, ein dickes und von Herzen kommendes Dankeschön an Dich.
Bis dann!

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