Ursprünglich war geplant, dass Brigitte und Reinhardt in
Skagen an Bord kommen, um dann von dort aus nach Göteborg zu segeln. Als es nun
aber Sæby wurde, kam sofort der dringende
Wunsch hoch, die Weiterreise nach Göteborg über Læsø gehen zu lassen, denn
Østerby Havn auf Læsø ist die Adresse für den Jomfruhummer (Kaisergranat) in
Dänemark und damit ein Muss für so Schleckermäuler wie wir. Die Meinungen über
diesen Hafen gehen sonst weit auseinander. So schreibt der Törnführer Dänemark:
„Wenn das überhaupt möglich ist, so ist Østerby noch
verlorener als Vesterø. Letzteres hat wenigstens noch die Fähre, die etwas
Abwechslung bringt, Østerby aber hat außer Kuttern im Hafen und Heide und Sand
gar nichts…“
Dagegen schreibt der Hafenguide:
„Østerby, ein schicker Hafen auf der Ostseite von Læsø, …
ein Anziehungspunkt für Touristen und bietet viele spannende
Freizeitbeschäftigungen.“
Aber wir sind ja nicht wegen der Freizeitbeschäftigungen
hier, sondern deswegen:
Bronze-Skulptur von Ingegerd Bilving Jørgensen
Auf jeden Fall ist Læsø die jüngste Insel Dänemarks –
höchstens 3000 Jahre alt. Und Dänemarks kleinste Gemeinde mit 1813 Einwohnern
und der geringsten Bevölkerungsdichte.
Auch Teddy hat an der Insel gefallen gefunden, denn kaum
hatten wir längsseits angelegt, war er schon an Land. Mitten durch die Drähte
der Seereeling, die sonst eigentlich immer ein Hindernis für ihn waren. Da
musste die Katze, die es sich auf dem Steg gemütlich gemacht hatte, blitzartig
Fersengeld geben. Damit war die Katze dann mal weg, wir hätten sie sonst gerne
für Teddy abgekocht, den entsprechenden Topf hatte man uns schon hingestellt.
Wir waren um 12h45 hier angekommen, 21 Seemeilen in 3:15
Stunden, vorbei an Nordre Rønner,
das eigentlich so aussieht.
Also nach kurzer Überfahrt, leider von leichtem Regen
begleitet, trotzdem bei guter Stimmung.
Nachdem wir alles an Bord aufgeklart hatten, legte der Regen noch zu.
Also erst mal abwarten, um dann in der nachfolgenden Regenpause uns aufzumachen zu
Thorsen Fisk, Öffnungszeiten in der Hochsaison: alle Tage 10-17 Uhr. 14h30
waren wir dort und blickten entgeistert auf das Schild mit den handschriftlich
geänderten Öffnungszeiten: 10-14 Uhr,
eben noch keine Hochsaison!
Glücklicherweise hatte man vergessen, die Hintertür
abzuschließen. Und glücklicherweise ist eine Hintertür kein Hindernis für
Brigitte, eine nicht abgeschlossene schon gar nicht. Somit haben wir sie jetzt
an Bord:
1,5 kg für 120 Kronen, ein Schnäppchen für unsere
Verhältnisse.
Gut gefallen hat uns auch dieses Fahrzeug der hiesigen
Seenotretter, speziell gebaut für Landratten und Wasserscheue.
Die Insel hat eben für alle was zu bieten. Von wegen: "Wenn das überhaupt möglich ist..." Trotzdem müssen
wir morgen schon weiter, wir wollen die schwedische Westküste erreichen bevor
die angesagten kräftigen Ostwinde eintreffen. Von dort dann morgen mehr.
Bis dann!
Nachtrag für alle Katzenfreunde: das mit dem Kochtopf war
ein Scherz!
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