Samstag, 28. Mai 2016

Mit der Björnö auf dem Campingplatz


Das ist nicht nur neu, das wird uns auch keiner glauben, wenn wir das in unserem Club erzählen. So sagt es unser Käpt’n schon mal gerne. Recht hat er und eigentlich wollten wir auch gar nicht hierher, auf diesen Campingplatz, denn beim Durchblättern der möglichen Ziele in unserem Hamnguiden erschien es uns nicht besonders lohnenswert. 


Aber fangen wir beim Anfang an. Wir hatten in Vänersborg noch zum anderen Steg verholt, um unseren Wassertank aufzufüllen und uns dann in die Warteschlange der Eisenbahnbrücke eingereiht.


Anders als bei unseren Mitseglermotorbootfahrern war dann leider auch die nachfolgende Brücke mit 17 Metern für uns nicht hoch genug. 



Zwar fehlten nur ein paar Meter, aber wir hängen irgendwie an unserem Mast und wollen den noch ein bisschen behalten. Ist aber alles kein Problem hier, nach einigen Minuten signalisierte uns das weiße Blinklicht, dass wir erkannt sind und bald bedient werden. Und so war es dann auch. Brücke auf, wir durch, Brücke zu, fertig. 
Nicht ganz so angenehm war die weitere Fahrt. Wind mit 4 Bft. genau von vorn, kurze, unangenehme Welle, auch genau von vorn, dazu ein Wind der Sorte „Polarkreis extra kalt“.
Da konnte auch manch schöner Ausblick nicht trösten,


Das angepeilte Tagesziel wurde einvernehmlich geknickt - aufgeschoben, nicht aufgehoben, denn wir haben noch viel Zeit bis zum gebuchten Transfer durch den Göta Kanal – und nach gut 3 Stunden war dann halt dieser Campingplatz einfach mal so da.

Und es ist ein Campingplatz, wie eben ein Campingplatz so ist:


Man hat es sich richtig gut eingerichtet. 
Übrigens sind wir hier in Dalsland, so nennt sich diese Region westlich der Vänern. Als Prinz Eugen Dalsland Ende des 19. Jahrhunderts (also kurz vor unserem letzten Besuch hier) besuchte, beschrieb er es als Schweden in Miniatur. „Damit hat er wirklich recht.“ sagt die Turistkarta 2016, die wir hier vorgefunden haben und fährt fort: „Tiefe Wälder, Berge, fruchtbare Ebenen, weiße Strände, Kanal, Seen und Meer mit Schärengarten. All das ist Dalsland! Egal welcher Naturtyp du bist, bei uns bist du immer richtig! Wir haben so gut wie alles, was Schweden zu bieten hat. Dalsland ist nämlich: Schweden im Kleinformat.“
Bla, bla, bla mag man denken, aber irgendwie hat es was. Nur Vogelgezwitscher unterbricht die Stille rundum, der Kaufmannsladen mit seiner knapp 100 Jahre alten Einrichtung


hat nur am 4.-6. Juni, am 11.-12. Juni und am 18.-19. Juni geöffnet, aber dann immerhin von 10-18 Uhr. Wir werden wohl noch ein paar Tage bleiben müssen.
Und das Begrüßungs-Schild ist doch wirklich nett, oder?


Ihr solltet alle wirklich mal hier vorbeikommen, und wer kein Wohnmobil oder Zelt hat, es gibt auch kleine Wohnungen zu mieten, mit Etagenbetten und Küche. Plant aber bitte die Ladenöffnungszeiten richtig ein. 
Die nette Hafenmeisterin ist gut zu Jahren, schiebt sich mit ihrem Rollator über den Steg und  kommt noch mal extra vorbei, weil sie bei unserem netten Gespräch vergessen hatte uns die Quittung zu geben. Und da Ganze für 15 Euro. Wie schreibt Johan Abenius von der Dalsland Turist AB so schön?: „Warum durch ganz Schweden hetzen, wenn du alles hier bei uns in Dalsland haben kannst?“ Recht hat er, für 15 Euro, Strom inklusive. Wir werden bleiben!
Bis dann!

















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