Eigentlich wollten wir heute morgen erst einmal unseren
Liegeplatz verlegen, und zwar an den kleinen Steg nebenan, der bisher von einem
schwedischen Boot blockiert war und uns die Möglichkeit geboten hätte, die Nase
in den Wind zu drehen und die Sonne ins Cockpit zu holen, was uns hier an der
Heckboje nicht möglich ist. Aber dann schaute uns dieses Augenpaar an:
und da wollten wir nicht mehr. Die Möwe hat tatsächlich auf
einigen alten Tampen auf dem Steg ihr Nest gebaut und brütet dort 2 Eier aus:
Und was sollen wir jetzt hier auf dem Schiff ohne Sonne im
Cockpit? Richtig: einen Ausflug machen. Und da bot sich ein Ziel besonders an,
das auch nur 3 km entfernt war. Ein schöner Fußmarsch einerseits, andererseits
hatte Brigitte heute Morgen den Linienbus gesehen und tatsächlich, der fährt
dahin. Zwar nicht jeder, aber zumindest an Wochentagen 6 Mal pro Tag und das
hätte gereicht. Zusätzlicher Vorteil: an der Nähe der Bushaltestelle gibt es
WiFi, und das hatten wir schon seit Tagen nicht mehr, und dann auch noch
kostenlos. Also nix wie hin.

Nur der Bus (Abfahrtszeit 12h30) ließ auf sich warten und
als er um 12h40 immer noch nicht da war haben wir auch mal das Kleingedruckte
im Fahrplan gelesen. Er fährt erst ab dem 20.06.16! Also doch Fußmarsch und der
war gut ausgeschildert
Es gilt als eine der größten Sehenswürdigkeiten von Västergötland.
Das gut erhaltene Barockschloss mit Wurzeln aus dem Mittelalter liegt
an der Spitze der Insel Kållandsö in schöner Wandergegend direkt am Ufer
des Vänern.
Schloss Läckö geht zwar auf das 13. Jahrhundert zurück
(in einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Teil gibt es sogar noch eine
Tür aus dem Mittelalter), aber erst als Feldherr Graf Jacob Pontus De la Gardie
das Schloss 1615 übernahm, erhielt es durch Um- und Anbauten größere Bedeutung.
Seine heutige Form bekam Schloss Läckö durch den Sohn, Magnus
Gabriel De la Gardie. 1654 begannen die umfassenden Bauarbeiten. Die prächtigen
Säle mit ihren Wandgemälden und Deckenverzierungen entstanden größtenteils in
dieser zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
In der Blütezeit des De la Gardie-Schlosses, wie Schloss
Läckö manchmal auch genannt wird, lebten hier 300 Menschen. Hier braute
man sein eigenes Bier und lagerte große Mengen Wein vom Kontinent, u. a. vom
Rhein.
Von dem Bier und Wein haben wir leider nichts abbekommen, Innenbesichtigung
und Führungen gab es auch noch nicht, man konnte nur 2 Räume der ehemaligen
Küche und ein altes Klo besichtigen. Und, da die Putzfrauen gerade dort am
Werkeln waren, auch einen – unerlaubten? – Blick in die Schlosskapelle werfen.
Es hat sich aber trotzdem gelohnt. Der Rückweg war genauso
gut ausgeschildert wie der Hinweg, nur Gott sei Dank andersrum, so sind wir
jetzt wieder im Hafen und genießen Nachmittag und Abend an Bord. Und die Sonne
scheint jetzt auch ins Cockpit. Was will man mehr?
Bis dann!
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